Wie du vielleicht schon auf der Startseite gelesen hast, haben wir im Frühling 2021 unsere Wohnung und Jobs in München gekündigt und sind zu einer Europareise mit unserem ersten, selbst ausgebauten Campervan namens Gretchen, einem Renault Trafic L2H1 BJ. 2013, aufgebrochen. Unser Van hat uns zuverlässig an alle Orte gebracht und wir waren sehr zufrieden mit dem Ausbau und der Fahrzeuggröße. Einige grundsätzliche Dinge, die wir für zukünftige Reisen und Innenausbauten anders möchten, sind aber doch aufgefallen. Deshalb haben wir uns nach unserer Europareise dazu entschieden einen neuen Camper auszubauen und so entstand unser neues Projekt Van Ausbau 2.0.
Van Ausbau 1.0:Urlaubsfahrzeug oder Vanlife tauglich
Da der Ausbau anfangs nur für kürzere Urlaubsreisen im Sommer gedacht war, haben wir auf eine Standheizung verzichtet, eine Dachluke haben wir ebenfalls nicht eingebaut. Das rächte sich, sobald es entweder sehr heiss oder kalt wurde und bei Regen, da wir die Feuchtigkeit von nassen Klamotten nicht mehr aus dem Fahrzeug bekommen haben. Insbesondere bei schlechtem Wetter, wenn Aktivität draussen schwierig war, fühlten wir uns beengt im Auto – kein Wunder wenn man den ganzen Tag auf einem Stellplatz rumhängt. Bei einem für längeres Vanlife tauglichen Camper, wünscht man sich schnell etwas mehr Komfort und Bewegungsfreiheit. Damit du einen kleinen Eindruck von unserem Gretchen, also Van Ausbau 1.0 erhältst hier ein kleines Video:
Für den neuen Van Ausbau haben wir also folgende Wünsche festgehalten:
- Tauglich für Regen und Schlechtwetter, somit besser geeignet für lange Reisen
- Stehhöhe
- Platz für eine Arbeitsmöglichkeit am Laptop im Sitzen
- Küchenutensilien auch bei aufgebautem Bett erreichbar
- Kochen im Stehen möglich
- mehr Bewegungsfreiheit im Fahrzeug
Lehren aus dem ersten Ausbau:
- Heizung und Dachluken von Anfang an einplanen, spätere Nachrüstung komplizierter
- Toilette innen vorsehen
- Isolierung gründlich ausführen, Kältebrücken vermeiden
- keinen störrischen Kork zu verkleidungszwecken mehr verarbeiten
Diese Gründe überwiegen für uns (das sagen wir jetzt) den Nachteil eines größeren Fahrzeuges. 25 cm mehr Radstand und 80 cm mehr Gesamtlänge beschränken die Manövrierfähigkeit nicht entscheidend. Die Höhe ist auf den meisten Straßen kein Problem und ein paar Kratzer durch tiefhängende Äste stören uns nicht. Der Dachträger sollte ohnehin gegen das gröbste von Oben schützen. Die Mehrkosten durch höheren Spritverbrauch und höhere Mautkosten sind wir bereit in Kauf zu nehmen – bei langsamem Reisetempo hält sich ersterer hoffentlich auch in Grenzen. Vielleicht überlegt man es sich dafür zweimal ob man im Ausland, z.B Italien, wirklich Autobahn fahren will oder ob nicht auch eine Bundesstraße reicht um Strecke zu machen. Nach tatsächlich kurzer Suche auf den gängigen Fahrzeugverkaufsplattformen haben wir unseren Gustav gefunden. Das Projekt Van Ausbau 2.0 kann also starten.